Von der Idee zum Konzept, vom Konzept zur Wirklichkeit
Die wissenschaftlich erhobenen Daten der letzten Jahre zeigen, dass Patienten mit Peritonealen Malignomen von einem multimodalen Therapiekonzept, welches zytoreduktive Chirurgie, intraoperative intraperitoneale hypertherme Chemoperfusion (HIPEC) und systemische Chemoimmunotherapie einschließt , deutlich profitieren können. Bei geringer Tumorlast sind Heilungen möglich.
Auf der anderen Seite steht eine nicht zu negierende Mortalität und Morbidität des genannten Therapiekonzeptes. Beide können zwar im Laufe der Jahre halbiert werden, aber die Lernkurve ist flach und nimmt Jahre in Anspruch. Zudem ist sie teamassoziiert und nicht nur von einer Person geprägt.
Das ASSO – PeritonealCancerNetwork versucht diese Schere zu schließen und bietet folgende Möglichkeiten der Kooperation:
Einschleusen von Patienten in ein qualitätskontrolliertes, standardisiertes Therapiekonzept
Entsprechend der zur Zeit geltenden Kriterien werden Patienten an der primär behandelnden Abteilung bzw. im lokalen Tumorboard für die Therapie als geeignet erachtet.
Die Patienten werden in eines der Zentren der ACO/ ASSO – die Liste mit den Ansprechpartnern finden Sie gesondert – zur Operation und Therapie überwiesen, die Teilnahme eines behandelnden Arztes ist erwünscht.
Die weiteren Kontrollen und Therapien erfolgen in enger Kooperation mit dem jeweiligen Zentrum.
„Vor Ort Operation“
Leider haben die gesundheitspolitischen Ereignisse der letzten Jahre diese Option massiv erschwert. Die Rahmenbedingungen des Arbeitszeitgesetzes sowie zunehmende Reduktion der Op – Kapazitäten wie auch der finanziellen Ressourcen machen eine organisatorische Abstimmung von zumindest zwei bis drei Abteilungen verschiedener Krankenhäuser fast unmöglich. Trotzdem soll diese Option – unter der positiv orientierten Annahme, dass Dinge auch besser werden können – zumindest dargestellt bleiben.
Durch die Bereitstellung eines Leasinggerätes zur hyperthermen Chemoperfusion durch die Fa. Limbeck in Österreich kann nun auch vor Ort (also am Heimatkrankenhaus des Patientin) die Operation und Therapie geplant werden.
Voraussetzung sind:
- Entsprechende Strukturkomponenten wie OperationssaaInutzung bis zu 12 Stunden, gesichertes Intensivbett auf einer Beatmungposition, Zubereitung von zytostatischen Lösungen im Krankenhaus, praeoperative oder postoperative Versorgung des Patienten mit Ureterenkathetern oder radiologisch interventionellen Maßnahmen rund um die Uhr, Anwesenheit eines viszeralchirurgisch erfahrenen Arztes rund um die Uhr, Einhaltung der empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen, lokales Tumorboard.
- Erlaubnis der Abteilungsleitung und der ärztlichen Direktion zur Bildung eines interinstitutionellen ärztlichen Op – Teams (z.B Hanusch KH – Krankenhaus vor Ort)
- Zusage der Kostenübernahme der Verwaltungsdirektion / Abteilung Finanzen für das einmalige Anmieten des Therapiegerätes (notwendige Einmalprodukte sind inkludiert).
- Integration in das ASSO – PCNetwork in Form eines vor Ort verantwortlichen Arztes.
- Dokumentation des Krankheitsverlaufes im Rahmen des ASSO – PCNetworks
Aufbau von Therapiezentren im Rahmen des ASSO – PCNetworks
Dieser Prozess wurde 2015 abgeschlossen !
Zur Zeit konnten im Rahmen des ACO-ASSO PCNetworks nach zum Teil recht schwierigen Diskussionen mit den lokal oder länderweit Verantwortlichen neun österreichische Zentren , strategisch sinnvoll verteilt, etabliert werden. Damit sollte eine ausreichende Behandlungskapazität für Österreich geschaffen sein.
Weitere Zentren hält die AG erst nach Evaluierung des Status quo für diskutabel und vertritt diese Ansicht auch gegenüber den verantwortlichen gesundheitspolitischen Stellen.
Es wurde darauf geachtet, dass entweder über Jahre in enger Kooperation mit dem Referenzzentrum der ACO-ASSO (jetzt im Hanusch KH der Wiener GKK lokalisiert) die Therapie in einem Krankenhaus etabliert wurde und/oder Ärzte, die bereits mit der Therapie langjährige Erfahrung aufweisen neue Zentren hauptverantwortlich eingerichtet haben (Beispiel KH Dornbirn / Prim Priv.Doz Dr. Zitt).
Die Zentren sind dazu angehalten, die in der AG „Peritoneale Neoplasmen“ vorgegebenen Richtlinien einzuhalten, eine entsprechende Qualitätskontrolle durchzuführen und die eigenen Daten in den Veranstaltungen der AG zu präsentieren. Das dazu angestrebte Register ist in der Grundstruktur fertig und einsatzbereit, in der Praxis gestaltet sich die Implementierung jedoch schwieriger als erwartet.
Die Zentren sind weiter dazu verpflichtet, die Bildung eines interdisziplinären Behandlungsteams mit entsprechender Expertise auf dem Gebiet der Therapie peritonealer Neoplasmen zu forcieren, die Vernetzung mit kooperierenden Abteilung zu intensivieren und die notwendigen Weiter – und Fortbildungsmaßnahmen zu koordinieren .
Veranstaltungen und Publikationen der Zentren zu diesem Thema sollen in Kooperation oder unter der Ägide der AG oder des PCNetworks erfolgen.
Bei Interesse an einem der oben genannten Programme wenden Sie sich bitte an eine der folgenden Adressen:
OA Dr. Friedrich Kober,
Chirurgische Abteilung, Hanuschkrankenhaus, Zentrum Peritonealkarzinose, 1140 Wien, Heinrich-Collin-Straße 301150 Wien, Tel :++43 1 91021-57603, Email: friedrich.kober@wgkk.at
Prim. Assoc.-Prof. Priv.Doz. Dr. Matthias Zitt,
KH Dornbirn,
Email: matthias.zitt@dornbirn.at
ACO-ASSO Sekretariat: St.-Veiter-Str. 34/3, A – 9020 Klagenfurt am Wörthersee
Tel: +43-463-501686 Fax: +43-463-501696, email: office@aco-asso.at
Für die Arbeitsgruppe “Peritoneale Neoplasmen” und das ASSO-PCNetwork
F. Kober, überarbeitet 2016
Anm: Die Begriffe “Patient” und “Arzt” verstehen sich als Platzhalter für die weibliche und männliche Form des Wortes.
Liste der Peritoneal Case Manager
(Stand: 7.10.2017)