Das Magenkarzinom weist in den letzten Jahrzehnten grundsätzlich eine fallende Inzidenz auf. Im Zusammenhang mit dieser Beobachtung sowie der Tatsache des erhöhten Auftretens in meistens fortgeschrittenen und zum Teilinkurablen Stadien hat sich eine gewissediagnostische und auch therapeutische „Passivität“ breit gemacht, die jedoch beigenauer Betrachtung nicht gerechtfertigt zu sein scheint. Denn sowohl auf chirurgischem Sektor, als auch auf dem Gebiet der internistisch-onkologischen Möglichkeiten zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre, daß auch Patienten mit fortgeschrittenem Tumorstadium oder primärer lokaler Irresektabilitäterfolgversprechende Therapiekonzepteangeboten werden können.
Auch auf diagnostischem Sektor hat der Einsatz der endoskopischen Ultraschalluntersuchung unsere Möglichkeiten der präoperativen Abschätzung des Tumorzustandes wesentlich erweitert. Die Arbeitsgruppe „Magenkarzinom“ der ACO hat sich daher mit der Erstellung desvorliegenden Consensus-Berichtes bemüht, nicht nur eine für Österreich geltende Übersicht der aktuellen Lage der Diagnose und Therapie des Magenkarzinoms zu erstellen, sondern auch Empfehlungen hinsichtlich vorbeugender Maßnahmen, Erfassung von Risikogruppen, Standardisierung der pathologischen Klassifizierung sowie des chirurgischen Vorgehens zu erstellen. Auch hinsichtlich der Behandlung palliativer Situationen sowiebezüglich der internistisch-konservativen Möglichkeiten wurde versucht, Empfehlungsrichtlinien anzubieten.
Mein persönlicher Dank gilt heute allen Koordinatoren und Referenten, die durch ihre Mühe die Erstellung dieses Consensus-Berichtes erst ermöglicht haben und denen es – nachmeiner persönlichen Meinung – gelungen ist,eine aktuelle und profunde Übersicht zum Thema „Magenkarzinom 1994″ zu erarbeiten.
Univ.-Doz. Dr. Harald R. Rosen
Wien, Mai 1995