Koordination:
R. Schöfl, Wien
An folgenden Krankenanstalten wird derzeit die Endosonographie durchgeführt
AKH Wien, Univ.-Klinik f. Gastroenterologie,
OA Dr. Schöfl
Krankenhaus Wels
Prim. Univ.-Doz. Dr. Knoflach
LKH Graz, Med. Univ.-Klinik
Univ.-Doz. Dr. Petritsch
Elisabethinen, Linz, 1. Interne Abteilung,
OA Dr. Schneider
KH Barmherzige Brüder, St. Veit, Interne Abteilung,
Prim. Dr. Samec
Weiters ist das System geplant im:
KH Ried,
KH Vöcklabruck,
LKH Innsbruck (Univ.-Prof. Dr. Judmaier)
Der Endoskopische Ultraschall (EUS), eine Sonderform der Endosonographie, kombiniert die visuelle Untersuchung von Hohlorganen mit der sonographischen Untersuchung der Wand des Organs und der näheren Umgebung. Der endoskopische Geräteteil gleicht weitgehend herkömmlichen Glasfaserendoskopen. Der Ultraschallkopf ist an der Gerätespitze angebracht, verwendet Schallfrequenzen von 7,5-12 Mhz und baut ein Sektorbild von 90-360 Grad auf, welches senkrecht oder parallel (produktabhängig) zur Geräteachse steht. Die Untersuchung erfolgt unter leichter Sedierung, zur besseren Schalleitung werden die Hohlorgane oder ein Ballon um den Schallkopf mit Wasser gefüllt.
Primärdiagnostik
Generell hat der endoskopische Ultraschall keinen Stellenwert in der Erstdiagnose des Magenkarzinoms. Insbesondere sind Untersuchungen von suspekten Ulcera ohne Wert, da eine histologische Klärung nicht ersetzt werden kann und das endosonographische Bild keine Rückschlüsse auf die Dignität bietet. Einzig beim szirrhösen Typ des Magenkarzinoms scheint es möglich, mit einer gewissen Sicherheit aus der sonographischen Wandstruktur, die verdickt und zerstört ist, auf die Genese des Prozesses zu schließen.
Staging
Die Endosonographie ist die zur Zeit valideste Methode zur präoperativen Bestimmung der T- und N-Kategorie (Treffsicherheit in einer Metaanalyse von 1.163 Fällen: T: 78%, N: 73%). Sie ist der Computertomographie überlegen, besonders bei T1-T3 Tumoren und der Bestimmung der N-Kategorie. Stenosierende Tumore stellen ein gewisses Problem dar, wenn die Gerätepassage unmöglich ist.Der Einsatz des EUS sollte erst nach Klärung der allgemeinen und lokalen (perkutaner US und CT) Operabilität erfolgen. Ein prätherapeutisches Staging ist nur dann sinnvoll, wenn daraus therapeutische Konsequenzen abgeleitet werden. Ein EUS-Staging könnte einerseits überflüssige Laparotomien bei nicht stenosierenden, aber inkurablen T4-Tumoren vermeiden helfen, andererseits differente therapeutische Strategien unter Einbeziehung der präoperativen Radio- und Chemotherapie in Abhängigkeit von T- und N-Kategorie ermöglichen.
Nachsorge
Lokalrezidive an Anastomosen können mit EUS mit deutlich höherer Sensitivität (95%, Spezifität 80%) erkannt werden als mit rein endoskopischen Techniken oder der Computertomographie. Ein frühpostoperativ angefertigter Ausgangsbefund erleichtert die Interpretation bei regelmäßigen Kontrolluntersuchungen.