Vor dem Hintergrund einer deutlich ansteigenden Häufigkeit des Mammakarzinoms, vor allem auch in jüngeren Altersgruppen, entstand die Idee, eine österreichische Standortbestimmung dieser Thematik über eine Evaluation aller medizinischen, sozialen und statistisch relevanten Fakten vorzunehmen. Das Anforderungssprofil an diesen Bericht stellt eine Kombination aus dem letzten Stand des Wissens dar, verbunden mit klaren, auch realisierbaren Empfehlungsrichtlinien zu den meisten Problemkreisen. Die Fülle von Informationen, die erarbeitet wurden, sollen eine Hilfstellung bei der Beurteilung, Einschätzung und Patientenberatung bieten.
Es wurde der Versuch unternommen, mit diesem ACO-Consensus-Bericht eine „Schwerpunktinformation“ zu setzen, und neben dem kommenden ACO/Senologie Schwerpunktsymposium Mammakarzinom in Salzburg, einer Brustkarzinom Patientenbroschüre, dem „ACO-Bulletin“ und der Neuausgabe des „ACO-Manuals der chirurgischen Krebstherapie“ einen weiteren Beitrag der ACO zur Standard- und wissenschaftlichen Information der Ärzte im Bereich der Onkologie zu leisten.
Mein besonderer Dank gilt allen Koordinatoren und Autoren quer durch alle Fachrichtungen, die letztlich in einer dynamischen Einigkeit und gewissen Aufbruchsstimmung das Zustandekommen dieses Berichtes, der außerdem von allen onkologisch tätigen österreichischen Gesellschaften unterstützt wird, möglich gemacht haben.
Erklärtes Ziel dieser Schwerpunktinformation ist, medizinisch über die Früherkennung (Vorsorge) und damit einer deutlichen Prognoseverbesserung zu einer echten Prävention von Risikopatientinnen zu gelangen. Diese Bewußtseinsbildung nicht nur bei den eigenen Kollegen zu verstärken, sondern diese auch in der auf das Erscheinen dieses Berichtes folgenden Öffentlichkeitsarbeit in der Bevölkerung zu transportieren. Und weiters das Verständnis bei den zuständigen öffentlichen Stellen für die Notwendigkeit verstärkter Bemühungen auf dem Gebiet der Krebsprävention zu erreichen.
Damit könnte gemeinsam von allen im Bereich der Onkologie Tätigen und Verantwortlichen, neben dem Standard, der Qualitätskontrolle, dem Wissenstransfer, der Betreuung, den Hilfestellungen, für Patientinnen im Bereich der Vorsorge und Behandlung des Brustkarzinoms eine Prognoseverbesserung erreicht werden.
Univ.-Doz. Dr. Michael G. Smola
Graz, September 1993